Nach der erfolgreichen Sanierung des ersten Trinkwasserbehälters sind im neuen Jahr auch die Arbeiten am zweiten Trinkwasserbehälter wieder in vollem Gange. Am Wasserwerk der Stadtwerke Kamp-Lintfort am Standort Friedrich-Heinrich-Allee / Ecke Kattenstraße ist die Hälfte der Bauzeit um und auch diesmal läuft alles nach Plan.
„Wir sind zeitlich und finanziell im eingeplanten Rahmen. Die beteiligten Firmen und unser Team arbeiten sehr gut zusammen, sodass wir optimistisch sind, die Sanierung des zweiten Behälters wie geplant im April 2025 abzuschließen,“ äußert sich Dr. Kai Deppenkemper, Leiter Netzbetrieb der Stadtwerke Kamp-Lintfort, zuversichtlich zum Baufortschritt. Mit insgesamt 1,4 Millionen Euro Baukosten ist es eine der größten Einzelinvestitionen der Stadtwerke Kamp-Lintfort.
Seit Ende September 2024 hatten am Wasserwerk die Sanierungsarbeiten am zweiten der beiden Trinkwasserbehältern begonnen. Die auf Trinkwasserbehälter-sanierungen spezialisierte Ingenieurgesellschaft IG Hof aus Niederfischbach bei Siegen sowie die Mitarbeiter der ausführenden Gesellschaft für Bauwerksanierung und Instandsetzung (GFB) aus Essen haben schon die Sanierung des ersten Behälters abgewickelt und sind somit von Anfang an auf der Baustelle im Einsatz. Ein Sicherheits- und Gesundheitskoordinator begleitet die gesamte Baumaßnahme. Regelmäßig finden Baustellenbesprechungen mit den beteiligten Firmen und den Stadtwerken statt, um den Baufortschritt zu kontrollieren und bei Problemen rechtzeitig gegensteuern zu können.
Die Baustelleneinrichtungen und Überdachungen zum Schutz vor Witterung sowie die Schleuse zur Einhaltung des Hygienekonzeptes von der Sanierung des ersten Behälters waren noch vor Ort und konnten wieder genutzt werden.
„Nachdem die Behälterkammer leergefahren wurde, konnten alle elektrischen Bauteile demontiert und der Behälterboden von abgesetzten Rückständen und Ablagerungen befreit werden“, erläutert Ingo Wiertz, Anlagenverantwortlicher des technischen Netzservice der Stadtwerke. Im Oktober 2024 starteten dann die Abbrucharbeiten. „Dazu gehörte vor allem das Abstemmen des Behälterbodens bis zum Rohbeton. Die alte Treppenanlage wurde durch ein Treppengerüst ersetzt. Nach Beendigung der Abbrucharbeiten wurden die Behälterdecke, die Wände und die Tragsäulen durch Sandstrahlen von der alten Beschichtung befreit und das Strahlgut mittels Saugwagen entfernt“, so Wiertz weiter.
Aktuell stehen die Reinigungsarbeiten zur Vorbereitung der neuen Beschichtung sowie letzte Feinarbeiten am Behälter, wie das Verschließen kleinerer Bohrungen, an. Ende Januar 2025 wird dann die neue mineralische Beschichtung als Schutz auf sämtlichen Flächen aufgebracht. Die Beschichtungsarbeiten sind voraussichtlich bis Anfang März abgeschlossen. Danach wird der Behälter sorgfältig gereinigt und desinfiziert, anschließend mit Trinkwasser gefüllt und mehrmals beprobt, um die Qualität sicherzustellen.
„Auch dieses Mal wird der Behälter erst in Betrieb genommen, wenn alle Werte die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten haben wir dann für die nächsten Jahrzehnte zwei funktionsfähige und sichere Trinkwasserbehälter. Die Bürgerinnen und Bürger im Wasserversorgungsgebiet der Stadtwerke Kamp-Lintfort müssen sich also auch in Zukunft keine Sorgen um die Trinkwasserqualität machen“, verspricht Dirk Schumacher, Leiter des technischen Netzservice der Stadtwerke Kamp-Lintfort.
Über die Ergebnisse der regelmäßig stattfindenden Trinkwasseranalysen kann sich jeder auf der Internetseite der Stadtwerke unter www.swkl.de/wasseranalyse informieren.
Zum Hintergrund:
Die gesamte Anlage besteht aus zwei erdüberdeckten Behältern, die jeweils 3.000 Kubikmeter Trinkwasser fassen, und einem oberirdischen, dazwischenliegenden Zugangsgebäude. Sie wurde im Jahr 1985 in Betrieb genommen. Bei den regelmäßig stattfindenden Wartungsarbeiten waren nach 35 Jahren Auffälligkeiten an der Bausubstanz festgestellt worden, sodass unmittelbar die Ingenieurgesellschaft IG Hof mit einer Untersuchung beauftragt wurde. Die im April 2021 vorgelegten Ergebnisse zeigten, dass eine Sanierung beider Behälter in den kommenden drei bis fünf Jahren erforderlich wird. Die erforderlichen Sanierungsarbeiten werden in zwei Bauabschnitten abgewickelt.
Der erste Behälter wurde von September 2023 bis April 2024, der zweite Behälter wird von September 2024 bis April 2025 saniert. Somit stand bzw. steht während der Bauzeit immer ein Behälter für die erforderliche Trinkwasserversorgung zur Verfügung und die Versorgung ist damit gesichert.
Bildunterschrift: Besichtigung der Baustelleneinrichtung (von links nach rechts: Rudolf Zygla, Vorarbeiter GFB, Ingo Wiertz, Dirk Schumacher, beide Stadtwerke)
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